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Presseerklärung vom 25.04.2015:

Linke/Liste Solidarität:
Das ist Griesers Scherbenhaufen

Mehr als zynisch ist es in den Augen der Linken/Liste Solidarität, wenn der  grüne Schuldezernent Dennis Grieser jetzt die aktuellen Anmeldezahlen für die fünften Klassen als Beleg für die Richtigkeit seiner Schulpolitik ausgibt.

Grieser hat ja immer wieder behauptet, dass es ihm um mehr Chancengleichheit und mehr Durchlässigkeit geht. Wenn aber von 900 potentiellen Fünftklässlern 2/3 auf ein Gymnasium wollen, dann zeigt dies nur, dass viele Eltern es bevorzugen, ihr Kind im selektiven dreigliedrigen System möglichst weit oben zu platzieren. Für einen Schuldezernenten, der mehr Chancengleichheit will, ist dieses Wahlverhalten eine schallende Ohrfeige.

Völlig falsch interpretiert Grieser auch die Anmeldezahlen an Park-, Ebert- und Hauptmannschule. Der Prozess der Zusammenführung von Park- und Ebertschule läuft nun schon seit 5 Jahren. Der Schuldezernent hat sich entschieden, diesen Prozess auf die größtmöglich undemokratische Weise zu vollziehen. Durch den Taschenspielertrick, keine Zusammenlegung, sondern eine Neugründung durchzuführen, wurden die Schulgremien, also Elternvertretung, Schülervertretung, Gesamtkonferenz und Schulkonferenz von jeder Beteiligung im Schulentwicklungsprozess von Anbeginn bis hin zur Namensgebung ausgeschlossen. Wie sollen Park- und Ebertschule eine nach außen überzeugende Schulentwicklung vorweisen, wenn alle Arbeit unter dem Damoklesschwert der Schließung erfolgt? Wie fühlen sich Lehrer/innen und Lehrer, Eltern und Schüler einer Schule, die "zugemacht" wird? Und:  Weil für die neue Schule noch kein überzeugendes Konzept vorliegt - auch das hat der Schuldezernent Grieser zu großen Teilen zu verantworten - kann die Ebertschule
als Standort der neuen Schule aus dieser Zukunftsperspektive noch keinen Honig saugen.

Die Gerhart-Hauptmann-Schule wurde ohne Not in diesen schulpolitischen Strudel hineingezogen. Wen wundert es, dass Eltern in diesen Schulen, die von der Politik "abgewickelt" werden, keine Perspektive sehen? Die Frage, dass es sich hier um Haupt- und Realschulen handelt, dürfte beim Wahlverhalten eine untergeordnete Rolle gespielt haben.

Dass die Hauptschule keine Zukunft hat, ist eine bildungspolitische Binsenweisheit. Es ist aber ziemlich dreist, wenn Grieser sich als derjenige hinstellt, der das gegliederte Schulsystem abschaffen will. Sein Konzept einer "Kooperativen Gesamtschule" ist landauf landab das Konzept, mit dem konservative Kreise versuchen das gegliederte Schulsystem zu retten. Wie sieht das aus? Die fünfte und sechste Klasse werden als Förderstufe angeboten und ab Klasse sieben werden die Schüler/innen in Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialklassen aufgeteilt.

Der einzige Unterschied zu den bisherigen Haupt- und Realschulen Rüsselsheims besteht darin, dass separierte Gymnasialklassen hinzugefügt werden. Wenn der Schuldezernent die gute Anwahl der integrierten Gesamtschule Alexander-von-Humboldt-Schule anführt, dann ist dies keinesfalls ein Signal, für eine kooperative Gesamtschule, sondern eben für weitere integrierte Angebote, also genau das, was der Schuldezernent nicht will. Vor dem Hintergrund der aktuellen Anmeldezahlen muss aber davon ausgegangen werden, dass auch Griesers Konzept (Klasse fünf und sechs als Förderstufe) nicht durchgehalten werden kann. Wenn in Rüsselsheim drei fünfte Gymnasialklassen fehlen, dann können diese Kinder nicht einfach auf eine Förderstufe "gelenkt"werden. Eine Lenkung ist nur möglich, wenn die Gymnasialklassen an der Kooperativen Gesamtschule bereits mit Klasse fünf beginnen. Die Zwangsläufigkeit dieser Entwicklung kann man im Main-Taunuskreis studieren.

Dennis Griesers grüne Schulpolitik ist ein einziger Scherbenhaufen. Statt ein überzeugendes Alternativangebot zu den Gymnasien zu entwickeln, versucht er topdown seine Vorstellungen ohne jede demokratische Mitbestimmung der Betroffenen durchzusetzen und gefährdet den Schulfrieden in Rüsselsheim auf lange Sicht. Auf Landesebene findet gerade ein Bildungsgipfel statt, der einen Dialog verschiedener bildungspolitischer Positionen entwickeln soll. Es ist an der Zeit, dass der grüne Schuldezernent auf Eltern, Lehrer und Schüler in der Stadt zugeht und die zukünftige Schulentwicklung unter größtmöglicher Partizipation aller Betroffenen in einem ehrlichen und ergebnisoffenen Prozess voranbringt.

 

 

   
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